Die Jugend nicht vergessen

Im Wahlkampfendspurt war Thomas Poreski zu Gast bei „Schwätzen statt hetzen digital spezial“. Der jugendpolitische Sprecher der Grünen Fraktion im Landtag diskutierte mit Susanne Bay und den teilnehmenden Bürger*innen über die besonderen Herausforderungen der Jugendpolitik, insbesondere in den schwierigen Zeiten der Pandemie.

In seinem kurzen Impulsvertrag beleuchtete Thomas Poreski das Thema Jugendpolitik in drei verschiedenen Zeitphasen: vor, während und nach Corona. Schon vor der Pandemie habe die Landesregierung erhebliche Anstrengungen unternommen. So wurden z.B. die Mittel des „Masterplan Jugend“ von 12 auf ca. 21 Millionen Euro angehoben und die institutionelle Förderung von Jugendbildungs- und Jugenderholungsmaßnahmen erhöht. Außerdem wurde eine Servicestelle Kinder- und Jugendbeteiligung Baden-Württemberg eingerichtet.

Während Corona sind nun aber die klassischen Angebote der Jugenderholung wie Sport, Spiel und Geselligkeit nicht mehr gestattet. „Die Reduzierung von Kontakten ist richtig“, so Poreski, „aber wir müssen auch eine ehrliche Betrachtung der Nebenwirkung gestatten. 30 Prozent der Kinder und Jugendlichen kommen mit der aktuellen Situation schlecht zurecht. Viele Kinder finden gerade zu Hause weder genügend Raum noch eine altersgerechte und sichere Atmosphäre.“ Die Landesregierung haben daraufhin Zugang zur Notbetreuung für diejenigen eingefordert, für die es aus Gründen des Kindes- bzw. Jugendwohls erforderlich ist.

Für die Zeit nach Corona sieht Thomas Poreski weitere große Herausforderungen in der Jugendpolitik. Kein Kind und Jugendliche*r dürfe in Armut aufwachsen. Wichtig sei deswegen eine Kindergrundsicherung, für die sich die Grünen im Bund einsetzen. Im Land sollen außerdem Präventionsnetzwerke gegen Kinder- und Jugendarmut etabliert werden. Außerdem müsse die politische Jugendbeteiligung weiter erhöht werden. Poreski zählte viele Bespiele und Pilotprojekte auf, in denen die Vermittlung demokratischer Grundwerte und politischer Partizipation auch schon für jüngere Kinder sehr gut funktioniert. Diese gelte es nun aufs ganze Land auszuweiten.

Basierend auf der inhaltlichen Grundlage des Vortrags entwickelte sich ein spannender Gedankenaustausch mit Susanne Bay und den anwesenden Teilnehmer*Innen. Auf die Frage, wie die Angebote für 14- bis 17-Jährigen trotz der aktuellen Corona-Situation verbessert werden können, verwies Poreski auf die Schnelltests. Mannschaftssport könne so bald wieder möglich sein. Und natürlich stellte sich auch die Frage des Geldes. Brauche es für die ganzen Vorschläge nicht einfach mehr Budget? „Vieles ist eine Frage der Haltung und Einstellung“, so Thomas Poreski. Auch mit dem gleichen Budget könne die Situation schon dramatisch verbessert werden – wenn an den richtigen Stellschrauben gedreht werde. Dennoch müsse nach Corona stärker in die Zukunft der Jugend investiert werden.

Einig war sich Poreski mit Susanne Bay, dass Kinder und Jugendliche die Verantwortungsträger von Morgen sind und es umso wichtiger ist, sie frühzeitig in politische Entscheidungsprozess einzubeziehen und gute Mitbestimmungsstrukturen zu schaffen. So sehe es der Heilbronner Gemeinderat gerade für neue Bauprojekte vor, wusste Susanne Bay.

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