Nachhaltig wirtschaften und Ressourcen effizient einsetzen
Zahlreiche baden-württembergische Unternehmen haben die Vorzüge nachhaltigen Wirtschaftens bereits für sich entdeckt. Davon konnten sich Umwelt-Staatssekretär Dr. Andre Baumann und die Heilbronner Abgeordnete Susanne Bay bei dem Besuch des Unternehmens GreenCycle in Neckarsulm und einer modernen Lidl-Filiale in Heilbronn überzeugen.
GreenCycle, die Tochter der Schwarz Gruppe in Neckarsulm, hat sich auf das Abholen, Sortieren und Pressen von Reststoffen und Recycling-Plastikflaschen in Lidl-Filialen und Kaufland-Märkten spezialisiert und ist Mitglied in der WIN Charta, einem vom Umweltministerium geschaffenen Instrument für nachhaltig wirtschaftende kleinere und mittlere Unternehmen. GreenCycle mit seinen 150 Mitarbeiter*innen hat sich mit dem Beitritt zur WIN Charta freiwillig verpflichtet, als Entsorgungsdienstleister Nachhaltigkeit in Einkaufsmärkten der Schwarz Gruppe zu implementieren.
Geschäftsführer Dietmar Böhm brennt für das Unternehmensziel „Zero Waste“; schließlich sei „Abfall nur schlecht getrennter Wertstoff“. Konkret bedeute das, so erklärt er beim Besuchstermin, die kontinuierliche Reduktion von Produkt-, Um- und Transportverpackungen – und zwar um 20 Prozent bis 2015. 100 Prozent recyclingfähig seien die grünen PET-Pfandflaschen der Lidl-Eigenmarke schon heute, andere sollen folgen. Und wenn es keine befriedigenden technischen Lösungen gebe, würde man schon auch einmal erfinderisch. Lidl-Plastiktüten finde man nicht im Meer, antwortete er auf Bays Nachfrage – und erklärt im gleichen Atemzug „Man kann keinen Kunststoff nach China schicken.“
Weil Reduktion oder wie Susanne Bay reklamierte, auch der Verzicht zum Beispiel auf Kunststoffe, Geld sparen hilft, ist Nachhaltigkeit ein attraktives Unternehmensziel. So habe sich die Umstellung der Beleuchtung auf LED-Technik in allen deutschen Lidl-Filialen in neun Monaten amortisiert, berichtet Wolf Tiedemann, Mitglied der Lidl-Geschäftsleitung in Neckarsulm. Wenn sich Ökologie ökonomisch lohnt, dann bewegt sich etwas in den Unternehmen – auf diesen Nenner bringt er es, wie Nachhaltigkeit auch für Discounter interessant wird. Und Dr. Baumann betont: „Wir wollen den Wettbewerb um Nachhaltigkeit“. Davon profitieren gerade auch Discounter, die vom Weglassen leben, war er sich mit Tiedemann einig: „Wenn wir uns bewegen, bewegen sich Märkte“, gab dieser zu bedenken.
Weil es trotzdem noch viel zu tun gibt und, wie die beiden Politiker betonten, die Einsparung kostbarer Rohstoffe immer vor Recycling gehe, ist die WIN-Charta weiter eine gute Motivation, damit Unternehmen sich einsetzen für Ressourceneffizienz, die Einsparung von Treibhaus-Emissionen oder nachhaltige Produktzyklen.
Beim „Back Stage“-Besuch in einer Heilbronner Lidl-Filiale besichtigten Bay und Dr. Baumann, wie vor Ort Recyclingmaterial direkt gepresst und dadurch Transportvolumina verringert werden, aber auch ansprechend gestaltete Sozialräume. Nicht nur die Verbesserung von Wertschöpfungsprozessen fordert die WIN-Charta, sondern zum Beispiel auch die Wahrung von Arbeitnehmerrechten oder das Wohlbefinden und den Schutz der Mitarbeiter*innen.
Link zum Artikel: http://susanne-bay.de/auf-dem-weg-zur-nachhaltigkeit/
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