Digitalisierung an Schulen braucht Fachpersonal

Zur Jugendkonferenz in Obersulm luden das Paul-Distelbart-Gymnasium und die Michael-Beheim-Schule unter Federführung des Kreisjugendrings gemeinsam ein. Auch dieses Jahr stellte sich Susanne Bay den neugierigen Fragen der Schüler*innen. Das ihr zugeloste Thema: Digitalisierung an Schulen. „Es ist wichtig den Umgang mit den Technologien zu lernen, aber wir müssen auch kritisch bleiben“, machte sie ihren Standpunkt klar. Die Schüler*innen waren sich einig: Informatik, Programmieren und Zehnfingerschreiben sollen unbedingt in den Schulalltag integriert werden. Dabei sei Regelmäßigkeit wichtig, meinte Schülerin Jessica Rother. Sie und ihre Mitschüler*innen an der Paul-Distelbarth-Schule arbeiten bereits mit PCs, Laptops und IPads, „aber die Hardware ist ausgelastet und alt“, findet Schüler Fred Stammer.
Auf der einen Seite solle man auf der Höhe der Zeit bleiben, darüber aber nicht das Schreiben auf Papier verlernen, war die einheitliche Meinung. Bei der Etablierung technischer Geräte im Unterricht sei vor allem die Gleichberechtigung wichtig, fand Susanne Bay: Anschaffungen müssen zentral getätigt werden und könnten nicht auf die Schüler*innen bzw. die Eltern abgewälzt werden. Den Artikel 13 der jetzt im EU-Parlament beschlossenen Urheberrechtsreform sahen die Schüler*innen kritisch. „Maschinen können nicht die Arbeit von Menschen übernehmen“, sagte Jessica Rother. Ihre Mitschülerin Ramona Betz pflichtet ihr bei: „mit Uploadfiltern können die Medien über uns bestimmen“, das berge die Gefahr, dass Bits und Bytes letztendlich die Meinungsbildung beeinflussen. Generell wünschen sich die Schüler*innen mehr Aufklärung über effektive Sicherheit im Internet und über den entsprechenden Umgang mit Hard- und Software. Dazu müsse einfach mehr Fachpersonal an die Schulen.

Beim anschließenden Speeddating konnten die Schüler*innen Susanne Bay auch zu anderen Themen wie zum Bildungsplan, zu Polizei und Sicherheit, zur Flüchtlingspolitik oder zur Legalisierung von Cannabis befragen. „Das war ein rundum interessanter und spannender Nachmittag“, fand Bay, „es ist immer wieder inspirierend sich mit jungen Menschen auszutauschen“. Bericht HSt.

Info: Auf den Jugendkonferenzen im Land werden Delegierte für den Jugendlandtag gewählt. Der Jugendlandtag findet heuer vom 26.- 27. Juni in Stuttgart statt. Die jugendlichen Delegierten haben dort die Möglichkeit mit Abgeordneten zu diskutieren, ihre Meinung zu vertreten und die ihnen wichtigen politischen und gesellschaftlichen Themen anzusprechen.

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