Mehr Öko-Landbau im Kreis Heilbronn

MdL Susanne Bay: Landwirte sehen den ökonomischen Vorteil der Produktion von Biolebensmitteln. Land fördert den Umstieg im Interesse von Verbrauchern und Umwelt.

Die ökologisch bewirtschaftete Fläche wächst stetig. Bauten die Landwirte im Kreis Heilbronn 2010 noch auf 1702 Hektar Bioerzeugnisse an, weiteten sie die Fläche bis 2015 auf knapp 2000 Hektar aus. Auch die Zahl der Betriebe, die nach Öko-Kriterien im Kreis Heilbronn arbeiten, hat sich erhöht. 2015 liegt ihre Zahl bei 74 Betrieben. Im Vergleich dazu waren es im Jahr 2010 nur 60 Betriebe. Ihr Anteil ist damit leicht von 3,0 Prozent auf 3,7 Prozent gestiegen.

„Unsere bäuerlichen Betriebe im Land erkennen zunehmend die Chancen des Ökolandbaus. Die Verbraucherinnen und Verbraucher fragen Biolebensmittel aus der Region verstärkt nach. Dieser Trend kommt auch bei uns im Landkreis Heilbronn an und wird sich in den nächsten Jahren hoffentlich weiter verstetigen“, sagt MdL Susanne Bay. Während die Zahl der konventionellen Landwirtschaftsbetriebe in Baden-Württemberg in der Zeit von 2010 bis 2015 um rund acht Prozent abgenommen hat, stieg die Zahl der Öko-Betriebe landesweit um 15,7 Prozent. Susanne Bay sieht die Förderung von Ökolandbau daher als wichtiges Instrument, um einem Höfesterben vorzubeugen. „Der Umstieg auf Bioproduktion lohnt sich, auch wenn er erstmal mit viel Aufwand und Kosten verbunden ist. Hier leisten wir als Land Unterstützung. Wir verfahren nach dem Grundsatz, Steuermittel vorrangig dort einzusetzen, wo die Gesellschaft insgesamt profitiert. Das tut sie bei der Ökoförderung durch gesunde Lebensmittel und mehr Natur- und Tierschutz“, so MdL Bay weiter.

Die grün geführte Landesregierung hat seit 2011 viele Fördermaßnahmen für den Ökolandbau auf den Weg gebracht. So werden Ökobetriebe bei der Investitionsförderung stärker berücksichtigt, mit Hilfe des Förderprogramms für Agrarumwelt, Klimaschutz und Tierwohl (FAKT) wird die Umstellung auf den Ökolandbau gefördert und auch die Arbeit der Öko-Kontrollstellen wird bezuschusst.

Die Landesregierung werde laut MdL Bay die Förderung des Ökolandbaus weiter ausbauen. So sollen beispielsweise Musterregionen eingerichtet werden, in denen modellhafte Lösungen für aktuelle Fragestellungen erprobt werden können. Dazu zählen etwa die Schaffung und Stärkung regionaler Märkte, die Umstellung auf Ökolandbau oder Kooperationen mit Verbrauchern.

Hintergrund:

  • Alle Zahlen beziehen sich auf Flächen und Betriebe nach dem gemeinsamen Antrag (Empfänger von Betriebsprämien nach EU-Recht)
  • Nach den Grundsätzen des Ökolandbaus verzichten die Betriebe auf chemisch-synthetische Pestizide und nutzen zur Düngung geringere und rein organische Mittel. Zusammen mit einem geringeren Viehbesatz pro Fläche, einer schonenden Bodenpflege, einer vielfältigeren Betriebsstruktur und weiteren Faktoren führt dies zu einer deutlich höheren Artenvielfalt.
  • Ökologisch bewirtschaftete Betriebe beherbergen bis zu 30 Prozent mehr Arten auf ihren Flächen. Hohe biologische Vielfalt spielt für die Erhaltung von natürlichen Prozessen eine große Rolle. Dazu gehören zum Beispiel die natürliche Schädlingsregulierung, die Bestäubung von Obstblüten durch Insekten und Auf- und Abbauprozesse im Boden.
  • Bioprodukte enthalten rund 180-mal weniger Pestizid-Rückstände als konventionelle Produkte, sind frei von Gentechnik und kommen aus Betrieben in denen die Tiere besseren Lebensbedingungen ausgesetzt sind.
  • Zudem schont der Ökolandbau durch den Wegfall von chemischen Pflanzenschutzmitteln Grundwasser, Flüsse und Seen und bindet mit ökologischen Ackerböden mehr CO2, was sich wiederum positiv auf Umwelt und Klima auswirkt.
  • Bio-Lebensmittel verzeichneten 2015 ein zweistelliges Umsatzplus von 11,1 Prozent.

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