v.l.n.r.: Stv. DLR-Direktor Klaus Schäfer, Susanne Bay, DLR-Standortleiterin Dr. Anke Kovar, Eva Luderer, Ulrike Morschheuser, Michael Füting DLR, Annette Gast-Prior, Steven Häusinger, Isabell Steidel und Kyra Lenoudias Foto: DLR

H2Orizon

H2Orizon soll Wasserstoff als Treibstoff alltagstauglich machen

Besuch im DLR-Zentrum Lampoldshausen

Mit Kolleg*innen aus dem Heilbronner Gemeinderat besuchte Susanne Bay (MdL) das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) Lampoldshausen. Die Gruppe staunte nicht schlecht, was im Harthäuser Wald an hochmoderner Technik auf acht Prüfständen vorhanden und was dort an Testaufgaben von europäischer Bedeutung möglich ist. Exklusiv führten Dr. Anke Kovar, DLR-Standortleiterin Stuttgart/Lampoldshausen und Klaus Schäfer, stv. Direktor des DLR-Instituts für Raumfahrtantriebe, die Gäste durch die imposante Ausstellung im DLR-Forum. Viele Fragen der sehr interessierten Heilbronner*innen gab es zu beantworten.

Auf dem rund 51 Hektar großen DLR-Gelände werden im Auftrag der europäischen Weltraumagentur ESA Antriebe für Rakete und Satelliten getestet. In diesem Sommer komme z.B. die Ariane-6-Oberstufe im Harthäuser Wald auf den Prüfstand, erklärte Klaus Schäfer. Er verwies auf die Bedeutung des Standorts: „Lampoldshausen sichert den unabhängigen europäischen Zugang zum All.“

Im Mittelpunkt des Besuchs stand das Wasserstoffprojekt H2Orizon. In Kooperation mit der Heilbronner ZEAG Energie AG als Vertriebspartner tüftelt das DLR an einem zukunftsfähigen wasserstoffbasierten Energiesystem. Forschungs- und Vertriebskompetenzen der beiden Partner finden durch die Nähe zum Windpark Harthäuser Wald als Energielieferant für die „grüne“ Wasserstoffherstellung durch Elektrolyse ideale Bedingungen. Sie erforschen und testen im so genannten Testfeld H2Orizon technologische und konzeptionelle Lösungen rund um das Thema Wasserstoff. Das DLR wirft seine reichhaltige Erfahrung als einer der größten Wasserstoffnutzer in Europa in den Ring. Das Zentrum profitiert auch durch die Versorgung seines Geländes mit Wärme und Strom von der Wasserstoff-Gewinnung in den so genannten Elektrolyseuren. Das Forschungs- und Technologieprojekt H2Orizon unterstützt das Land Baden-Württemberg mit 16 Millionen Euro bis 2022.

Per Anhänger, in einem so genannten Tube Trailer, kann der verdichtete, flüssige Wasserstoff zu möglichen Einsatzorten transportiert werden. Einen solchen Trailer und die Elektrolyse-Anlage, die mitten in der Inbetriebnahme-Phase steckt, konnten die Gäste aus Heilbronn schon besichtigen. Der Einsatz dieser mobilen Wasserstofftankstelle soll vor allem auch zur Anwendung kommen um Wasserstoff als Alternative zur Elektro-Mobilität zu nutzen und beispielsweise Firmenshuttlebusse oder Kleinfahrzeuge, etwa in Industriebetrieben, zu betanken. Es kommt dem DLR neben technologischen Forschungsaufgaben auch darauf an, Betreibermodelle zu erforschen, um Wasserstoff als Treibstoff in die Praxis zu bringen. „Hochinteressant, dass hier kompetente und mit Wasserstoffanwendung erfahrene Mitarbeiter*innen ihre Ideen umsetzen und auch bisher nicht Gedachtes ausprobieren können“, fand Susanne Bay. Fasziniert war die Besuchergruppe von der Vorstellung, welche Perspektiven die Raumfahrt eröffnet: “Schon wenn wir gedanklich die Grenzen der Erde überschreiten, ändert und weitet sich unser Blick. Spannend.”, sagt Bay beeindruckt.

Foto: DLR
Foto: Privat
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v.l.n.r.: Isabelle Tuchek, ZEAG, Michael Flüting, DLR und die Heilbronner Gemeinderätin Ulrike Morschheuser vor dem Wasserstoff Tankaufleger. Foto: Privat

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