Zu Gast bei Susanne Bays digitalem Format „Schwätzen statt hetzen“ war Landtagspräsidentin Muhterem Aras. Zusammen mit Bürger*innen sprachen sie über den Heimatbegriff und den Zusammenhalt in der Gesellschaft.
Muhterem Aras ist die erste Frau und gleichzeitig der erste Mensch mit einer Zuwanderungsgeschichte im Amt der Präsidentin im baden-württembergischen Landtag. Sie bezeichnet sich selbst als Verfassungspatriotin. Mit zwölf Jahren zog Muhterem Aras zusammen mit ihren Eltern und Geschwistern aus Ostanatolien nach Filderstadt. „Ich hatte doppelt Glück, einerseits wegen der Offenheit meiner Eltern für die deutsche Gesellschaft, andererseits, weil wir auf eine Gesellschaft trafen, die ihrerseits offen war und zugewandt”, blickt Aras positiv zurück. Die Zunahme an rechtsextremen Gewalttaten in den 90er Jahren bewegte sie, sich politisch zu engagieren. „Heute zeigen die Anschläge in Hanau oder Halle, wie wichtig es weiterhin ist, unsere wehrhafte Demokratie und ihre Werte zu verteidigen und zu schützen“, so Aras. Heimat ist für die leidenschaftliche VfB-Anhängerin ganz klar „dort, wo ich mich wohlfühle und mit anderen dieselben Werte teile. Heimat ist für mich Stuttgart, Baden-Württemberg, Deutschland, Europa.“
Muhterem Aras betont: „Wenn beide Seiten offen aufeinander zu gehen – mit Respekt – dann fördert das den Zusammenhalt“. Auch Susanne Bay sieht „Respekt statt Vorurteile“ und „Neugierde statt Angst vor dem Fremden“ als zentrale Werte im Umgang miteinander und für einen gelungenen gesellschaftlichen Zusammenhalt.
Für Susanne Bay ist der gesellschaftliche Zusammenhalt in Zeiten einer Pandemie umso gefragter und bedeutet gleichzeitig eine große Herausforderung. Denn aktuell heiße es Distanz statt Nähe. Beide Landtagsabgeordnete sind sich einig: Aspekte wie bezahlbares Wohnen, Städtebau und Innenentwicklung sind auch nach der Pandemie zentrale Steuerungselemente für gelingendes Zusammenleben. „Für den Zusammenhalt ist es ganz wichtig, dass man Räume der Begegnung schafft“, so Aras. Bay erklärt: „Wir müssen so planen und bauen, dass gutes Zusammenleben möglich ist und dafür die passenden Bedingungen schaffen.“ Hierzu gehöre nach Aras auch, dass Wohnen bezahlbar sein muss: „Wenn wir den Zusammenhalt stärken wollen, müssen wir die Rahmenbedingungen für bezahlbaren Wohnraum weiter verbessern.“ Nur so könnten viele Menschen überhaupt am gesellschaftlichen Leben teilnehmen.
Nicht zuletzt betonten die beiden Politikerinnen die Bedeutsamkeit von Bürgerbeteiligung und ehrenamtlichem Engagement: „Die Politik kann den Zusammenhalt stärken, indem sie ehrenamtliche Strukturen unterstützt und fördert“, ist Aras überzeugt.
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