Internationale Aufmerksamkeit hatte der Städtebaukongress, den BUGA und Architektenkammer gemeinsam in Heilbronn veranstalteten. (Foto: Kongressflyer)

Bauen und Wohnen – Heilbronner Kongress zeigt Zukunftsmodelle

Als Sprecherin für Bauen und Wohnen der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Stuttgarter Landtag ließ sich Susanne Bay nicht nehmen, am Städtebaulichen Kongress „Urbane Qualitäten – Herausforderungen der Innenentwicklung“ in Heilbronn, direkt vor Ihrer Haustüre, teilzunehmen. Eine  Vielfalt von Angeboten und Foren regte zum Nachdenken über die Chancen und Probleme der aktuellen Stadtentwicklung an. Der Kongress widmete sich den Herausforderungen der Innenentwicklung am Beispiel der Bundesgartenschau Heilbronn 2019 als „Motor der Stadtentwicklung“.

Eine Frage der Perspektive: Die Attraktivität von städtischem Wohnraum zeigt sich nicht aus der Vogelperspektive (l.), sondern auf Augenhöhe: Diese Dimension sollte Stadtplaung im Blick haben, findet der Experte Jan Gehl. (Foto: Präsentation zum Vortrag)

Verbesserung der städtebauchlichen Infrastruktur

Unter den hochkarätigen Referent*innen war die Präsenz des dänischen Architekten und Stadtplaners Professor Jan Gehl ein persönliches Highlight für Susanne Bay: „Ich finde Ihn großartig“, sagt sie mit Blick auf Gehls Vortrag „Cities for People“. „Jan Gehl denkt die Stadt vom Menschen aus, das ist die Orientierung, die wir bei allen Themen rund um den Komplex Bauen und Wohnen im Blick haben müssen“, erklärt Bay, warum sie den Dänen als „inspirierenden, beeindruckenden Mann“ schätzt.
Der emeritierte Professor der Königlichen Dänischen Kunstakademie legt einen besonderen Fokus auf die Verbesserung der städtebaulichen Infrastruktur und die Optimierung der Lebensqualität der Menschen sowie insbesondere der Fußgänger*innen, Radfahrer*innen und Senior*innen. Er habe die „durchaus spannende Intention, die Stadt den Menschen zurückzugeben“. Seine interessanten städtebaulichen Ansätze sind auch auf seiner Website sehr verständlich und inspirierend kommuniziert.
Wie Mobilitätslösungen mit städtebaulichen Fragen Hand in Hand gehen, verdeutlichte Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann. Gern hörten die Heilbronner, dass er  wahrnimmt, wie die Stadt Verbesserungen des ÖPNV und im Radverkehr umsetzt. Fußgängerverbindungen dürfen allerdings noch mehr bedacht werden. Zur modernen Innenentwicklung vor allem in Städten gehört im Rahmen des Mobilitätspakts auch die Verknüpfung der unterschiedlichen Verkehrsmittel. In so genannte Smart Cities werden die Menschen davon profitieren, ist sich der Minister sicher.

Individualität beim seriellen Bauen

Auch dem Trend zum seriellem Bauen wurde ein Forum geboten: Andreas Krawczyk und Tom Kaden hielten spannende und erkenntnisreiche Vorträge über aktuelle Baustoffentwicklungen und serielles Bauen. Überraschend empfand Susanne Bay, dass die Produkte des seriellen Bauens sehr verschieden gestaltet sein können und durchaus individuelle Ausstrahlung haben. Durch die zunehmende Anzahl an Singles und Alleinlebenden gewinnen mobile, nicht stationär angesiedelte Wohnmöglichkeiten zunehmend an Attraktivität. Auch der Herstellungsprozess, der witterungsunabhängig in Hallen möglich ist, sei eine „sehr spannend und eine hochkomplexe, logistische Herausforderung”, fand die Angeordnete.

Für ihr Thema Bauen und Wohnen hat Susanne Bay zusammen mit der parlamentarischen Beraterin der Grünen im Wirtschaftsausschuss, Irina Stotz, und ihrem Stuttgarter Mitarbeiter Malte Heinrich, auf dem Heilbronner Kongress guten Input bekommen. Bestärkt waren alle drei in ihrer Überzeugung: „Es gibt viele gute Möglichkeiten, unsere Städte und Gemeinden attraktiver, nachhaltiger und ökologischer zu gestalten.“

Der Kongress in der Lokalpresse:

Heilbronn als Mekka für Stadtplaner

Menschen als Maßstab des Städtebaus

Kommentar zur Heilbronner Stadtentwicklung

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